Harald Müller-Wünsche

»FIND FOCUS«


Eröffnung am Samstag, 28. Januar 2017, 19 Uhr


Ausstellung vom 28. Januar bis 19. Februar 2017


»FIND FOCUS« – unter diesem Titel zeige ich eine Retrospektive fotografischer Begegnungen aus meinen „Wanderjahren“ von 1997 bis heute, den Fokus immer auf berühmte aber auch weniger berühmte Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts gerichtet.
»FIND FOCUS« ist mein fotografischer Versuch, die oft spektakulären Bauwerke durch fulminante Perspektiven, für den Betrachter anders erfahrbar zu machen.
Mit anders meine ich weg vom Realismus oder Mainstream hin zur Abstraktion oder einer außergewöhnlichen, meiner eigenen Sichtweise.

Offensichtlich haben sich im Umfeld berühmter Bauwerke immer wiederkehrende Standpunkte ganzer Heere von Fotografen manifestiert, in den meisten Fällen mit dem alleinigen Ansatz „alles drauf zu kriegen“.
Deshalb begegnen uns häufig Aufnahmen von Kollegen, deren Wahl der Perspektive wiederholt auf den berühmten „Postkartenblick“ hinausläuft.

Mit meinen Architektur-ART-Fotos für die Galerie befinde ich mich auf einem Konfrontationskurs zu diesen „Sichtweisen“. Das eigene Auge sollte sich nicht an den vorgegebenen „Trampelpfaden“ orientieren, sondern den eigenen Standpunkt suchen.
Deshalb ist es oft aufwendig, aber unabdingbar, das Gebäude zu „lesen“ und die spezifischen Besonderheiten herauszuarbeiten.

Beim Blick durch den Sucherschacht meiner Hasselblad, dem Raum, in dem ich gestalte und meine eigene Formensprache entwickle, ist es wichtig dem spontanem Gefühl zu trauen und den Bildaufbau zu fokussieren.
Im Ergebnis entsteht immer ein Original, das vor Ort in der Kamera und nicht am Computer bearbeitet ist.
Das wahre Werkzeug von uns Fotografen ist jedoch weder der Fotoapparat noch der Computer, sondern unser Auge .
Wie bindend fototechnische Gesetzmäßigkeiten auch sein mögen, es bleibt immer genügend Freiraum um meine persönliche Handschrift einzusetzen und aus dem Foto ein wahrhaftes Kunstwerk entstehen zu lassen.

Ganz gleich, welche maßgebliche Rolle fotografisches Wissen in meiner Arbeit auch immer spielt, ( bin Autodidakt ) es sind die Kunst, die Emotion und die Intuition um den richtigen Fokus zu finden.
Es ist immer das Spiel mit Form und Farbe, mit Licht, Schatten und Linien, mit visuellen Erfahrungen, die der Betrachter erleben kann.
In diesem Sinne wünsche ich allen Ausstellungsbesuchern einen hoffentlich interessierten Einblick in meine Arbeitsweise und die damit zusammenhängende fotografische Auseinandersetzung mit der Architektursprache.
Viel Spaß beim Fokussieren !!!

Ich freue mich auf gute Gespräche vor den Bildern.
Ihr Harald Müller-Wünsche